Schon als wir unseren wunderschönen Platz an der Havelmündung verließen, beschlossen wir, bei nächster Gelegenheit zurückzukehren und den Verlauf der Elbe weiter zu erkunden.
Nachdem sich nun eine Freizeitlücke von drei Wochen auftat, fiel der Startschuss für die nächste Tour.
Im letzten Jahr bereits war der hauptamtliche Reiseplaner und Lenker unseres Mobils über „Landvergnügen“ gestolpert.
Hier kauft man für ca. 30€ einen „Stellplatzführer der anderen Art“ mit Bauernhöfen, Privatleuten und anderen gastfreundlichen Menschen im ganzen Land, die für eine Nacht kostenlos einen Stellplatz anbieten.
Selbstverständlich bekommt man zur Verifizierung eine Vignette und einen Ausweis, schließlich sind wir hier in Deutschland ?
Je nach Angebot freuen sich die Betreiber natürlich, wenn Obst, Gemüse, Eier, Selbstgebranntes oder -geschlachtetes erworben wird, man wird aber nicht dazu genötigt.
Klang alles erstmal sehr gut für uns, deshalb beschlossen wir, auf dem Weg die Elbe entlang mal nicht ausschließlich frei zu stehen, wie es sonst unsere Art ist, sondern das ein oder andere Landvergnügen-Mitglied „heimzusuchen“.
Den Anfang sollte der Karolinenhof in Kremmen machen, hier lockte uns die Aussicht auf allerlei Selbstgemachtes aus Ziegenmilch, von Käse über Joghurt bis zu Kuchen.
Nach gerade mal 45km Anfahrt angekommen, mussten wir leider feststellen, das Lesen offensichtlich nicht zu den Spezialdisziplinen des Chefplaners gehört…
Hofladen und Wiesencafé sind nur am Wochenende geöffnet (was auch vollkommen korrekt im Landvergnügen-Buch aufgeführt ist?), und überraschenderweise gehört der Montag gar nicht mehr zum Wochenende…
So blieb die Ziegen-Einkaufsparty also aus und wir verbrachten ein paar schöne ruhige Stunden am Ziegenhof, winkten den Ziegen beim Spaziergang zu, knuddelten die hofeigene Katze und machten uns am Tag darauf wieder auf, nun tatsächlich bis zur Elbe, war sie doch schließlich fester Bestandteil des Reiseplans.
Auf die Elbe trafen wir dann nicht genau an der Havelmündung, wo wir sie zuletzt verlassen hatten, sondern einige Kilometer weiter nördlich, bei Wittenberge. Nach wenigen Minuten war dann das zweite Ziel erreicht: der Elbehof in Wahrenberg.
hier wurden wir sehr freundlich von einem der Betreiber, Norbert Krebber, empfangen. Er zeigte uns einige mögliche Ecken, in denen wir unser Heim platzieren konnten. Dann gab es noch eine kurze Führung über das weitläufige Anwesen. Im Schnelldurchgang sahen wir den mobilen Hühnerstall, Solarduschen im Freien, Toiletten und Frischwasserversorgung.
Nachdem wir in der erwählten Ecke geparkt und uns ausgebreitet hatten, machten wir uns erstmal auf den Weg, die Elbe zu begrüßen.
Das Grundstück des Elbehofs grenzt direkt an den Deich, auf der anderen Seite ist über ein paar Stufen eine der vielen herrlichen Badebuchten zu erreichen.
Diese Chance ließen sich Mann und Hund selbstverständlich nicht entgehen und stürzten sich ohne großartige Verzögerung in die Fluten.
Das über den schönen Sandstrand erreichte frische Nass kühlte beide durch die kräftige Sonne ordentlich aufgeheizten Körper wieder auf Normaltemperatur ab, so dass auf dem Rückweg zum Fahrzeug der Kopf nun wieder aufnahmefähig für das wunderschön angelegte Gelände mit Bauerngarten und Beerensträuchern und die teils sanierten teils zumindest reparierten über 100jährigen Gebäude war.
den abgekühlten Hund kümmerte das tolle Ensemble übrigens wenig, Mäusespuren und andere Gerüche waren wesentlich interessanter
Da die Abkühlung nicht unendlich anhielt, begaben wir uns etwas später dann noch auf den Deich zum ebenfalls zum Hof gehörenden Café.
Direkt am Elberadweg auf dem Deich gelegen, werden hier kleine Speisen und selbstgebackene Kuchen angeboten.
Wir entschieden uns für ein kühles Bio-Bier, das wir mit Blick auf die Elbe genossen, bevor wir dann den Abend direkt am Ufer gemütlich ausklingen ließen.
Später am Abend besuchte uns Norbert noch kurz in unserem „Vorgarten“, der fast direkt an den Hühnerstall grenzte, brachte uns die vorher bestellten Eier von seinen definitiv glücklichen Hühnern vorbei und erzählte ein wenig von der Idee des Hofes.
Unter anderem ist es ein Anliegen den Blick auf den sorgsamen Umgang mit Natur, Tieren, Ressourcen und Lebensmitteln zu lenken und so ein Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.
Der Hof bietet Räumlichkeiten für Seminare, Yogalehrgänge und ähnliches an, viele Infos finden sich auf der WebSite.
Norbert hat uns auch noch erzählt, dass im August ein Hoffest stattfindet, Infos bekommt ihr sicher auch telefonisch.
Aus unserer Sicht ist der Hof in jedem Fall einen Besuch wert, ob mit Wohnmobil, Seminargästen oder der Yogagruppe…
Eine ruhige Nacht später überlegten wir tatsächlich, unseren Aufenthalt hier noch ein wenig zu verlängern, weil wir uns hier wirklich ausnehmend wohl fühlten. Dann aber schlug das Motto des Blogs zu und erinnerte uns an das Ziel, die Nordsee zu besuchen.
So labten wir uns also zum Abschied noch an einem frischgebackenen Eierpfannkuchen mit Pilzen und einem selbstgebackenen Quarkkuchen, bevor wir uns wieder auf den Weg meerwärts begaben.
Danke für die schöne Zeit und die Gastfreundschaft, wir kommen sicher wieder!
…wohin uns die Elbe noch führte, lest Ihr hier?
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